Da der Wohnraum allgemein auch als Wohlfühl- und Rückzugsort genutzt wird, spielt bei vielen Goths insbesondere die Wohnraumgestaltung eine wesentliche Rolle. In den 1980er Jahren war es üblich, die Wände und Zimmerdecken mit zumeist schwarz gefärbten Stoffen und Tüchern auszuschmücken und mit Accessoires wie Rosenkränze, Kreuze, Plastikrosen oder Grabscherpen zu dekorieren. Auch die Zimmereinrichtung bestand häufig aus schwarzen Möbeln und Gegenständen wie Kerzenleuchtern, Grableuchten oder Totenschädeln, wodurch der Wohnraum oft eine friedhofsnahe Atmosphäre vermittelte.
Nachdem sich die Gothic-Szene im Verlauf der 1990er Jahre aus dem Status als Jugendkultur herauslöste, verschwanden diese – inzwischen größtenteils als klischeehaft geltenden – Formen der Wohnraumgestaltung allmählich und wurden durch weniger makabere Gestaltungsformen abgelöst, die beispielsweise der viktorianischen Raumgestaltung und dem Historismus („Gründerzeitstil“) nachempfunden sind oder sich an einem zeitgemäßen, schlichten und neutralfarbenen Jugendzimmerstil orientieren. Nahezu ausschließlich in Teilen der Batcave-Kultur sind die Gestaltungselemente der 1980er, wie zerrissene Textilien, Spinnennetze, Schädel oder Fledermaus-Attrappen, auf einer humoristischen Ebene erhalten geblieben.