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Pseudonyme

in Die Kultur und Herkunft der Gothic Szene 14.04.2010 15:53
von GraveYardAngel | 51 Beiträge

Ein hervorstechendes Merkmal der Gothic- und Dark-Wave-Bewegung war lange Zeit die Nutzung von Pseudonymen, die seit der zweiten Hälfte der 1980er weite Verbreitung erfuhren. Anfangs noch deutlich von der Punk-Kultur beeinflusst, wurde die Bandbreite an Pseudonymen recht früh um Namen erweitert, die den Bereichen Film, Musik, Literatur und Mythologie entstammten und zugleich auf die Interessen ihrer Namensträger verwiesen. Dazu gehörten Namen wie Morticia, Ceridwen, Menhyt, Moonchild, Lilith, Luctus, Necrophorus, Nycteris, Châtelaine, Akasha, Baal, Desdemona oder Ozymandias. Einfach zusammengestellte Pseudonyme (bspw. Dark Angel 666), wie sie vorwiegend von Sympathisanten und Szeneneueinsteigern verwendet werden, galten und gelten als einfallslos und sind in der Szene verpönt.

Mit der Verbreitung des Internets erreichte die Nutzung von Pseudonymen letztlich ihren Höhepunkt.

„Vermutlich forciert durch die Nutzung des Internets als Kommunikationsmedium, verwenden viele Szeneanhänger anstelle ihres bürgerlichen Namens ein Pseudonym, das oft auch die virtuellen Grenzen der elektronischen Medien verlässt und auch innerhalb des alltäglichen, realen Lebens Anwendung findet. […] Innerhalb einer lokalen Szene ist das Pseudonym zumeist ein Unikat und erlaubt daher eine Identifikation der Person."

Inzwischen finden derartige Pseudonyme auch in anderen Jugendkulturen und Milieus, wie beispielsweise in der Black-Metal-Szene oder Teilen der heutigen Schwarzen Szene, Anklang, wodurch ihre Verwendung nicht mehr an die Gothic-Bewegung gebunden ist.

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