Die Gothic-Kultur hat verschiedene Künstler beeinflusst, nicht nur Musiker, sondern auch Maler, Fotografen und Schriftsteller. Allen gemein ist die Hinwendung zu mystischen, morbiden und romantischen Themen. Dabei wird wahlfrei auf Stilmittel verschiedener Epochen zurückgegriffen, beispielsweise auf die deutsche und englische Romantik. So facettenreich sich die Gothic-Kultur präsentiert, so vielseitig erscheinen auch die von ihr beeinflussten Kunstformen: In der Fotografie und Malerei reicht das Spektrum von unaufdringlichen Portraits über erotische Aufnahmen bis hin zu Darstellungen von Märchen-, Götter- und Fantasie-Gestalten. In der Literatur dominieren die Thematiken Poesie, Horror und Fantasy. Präsent ist die Vorliebe für dunkle Farben und Stimmungen, ähnlich den Gothic Novels, den Präraffaeliten oder den Malern des Jugendstils.
Zu den der Gothic-Kultur nahestehenden Fotografen zählen Felix Flaucher, Gerd Lehmann und Anni Bertram aus Deutschland; Viona Ielegems aus Belgien; Nadja Lev aus den USA; Stéphane Lord aus Kanada oder Lord Heathcliff aus Frankreich. Unter den Zeichnern sind Natalie Shau, Rachael Huntington, Myka Jelina, Gerald Brom sowie die amerikanischen Comic-Künstler Jhonen Vasquez (Johnny – The Homicidal Maniac) und James O’Barr zu nennen. Einige nennenswerte Comic-Zeichner aus Deutschland sind Michael Kämpfer („Immer wenn es dunkel wird…“), Uwe Roesch („Dead“), Andreas Keiser („Gothic Tales“) und Mathias „Tikwa“ Neumann (Die kleine Gruftschlampe), deren Werke vor allem durch Musik- und Kulturzeitschriften Bekanntheit erlangten.
Autoren, die ausschließlich für die Gothic-Szene schreiben, sind selten und wenn, dann auch kaum bekannt, da der Käuferkreis für „dunkle“ Lyrik nicht sehr groß ist. Christian von Aster gilt als szene-übergreifend bekannter Autor, der mit einigen Kurzgeschichten und Satiren einen Teil der Goths direkt anspricht oder dort zumindest größere Resonanz erfährt. In Teilen der englisch-sprachigen Gothic-Szene sehr beliebt ist die amerikanische Autorin Poppy Z. Brite.
Im Bereich des Films sind besonders die Werke des amerikanischen Regisseurs Tim Burton hervorzuheben, dessen Arbeiten zum Teil durch die Gothic-Ästhetik beeinflusst sind. Etliche Musiker und Wegbereiter der frühen britischen Gothic-Bewegung ließen sich darüber hinaus von Gothic-Horror-Klassikern und dem Film noir inspirieren, wodurch sich schon früh eine Wechselbeziehung zwischen Filmkunst und Musikkultur abzeichnete. Ein Beispiel hierfür bietet der Horrorfilm Begierde (engl. „The Hunger“) von Regisseur Tony Scott, in dem – neben David Bowie in der Hauptrolle – auch Peter Murphy, Sänger der Gothic-Rock-Band Bauhaus, mitwirkte. Einige dieser Filme erfreuen sich auch heute noch bei Angehörigen der Gothic-Kultur großer Beliebtheit.