Vorurteil Nummer 1: In der Gesellschaft ist schon normal, dass alle die sich schwarz kleiden und dann eventuell auch noch Silberschmuck tragen, dessen Bedeutung "normale Menschen nicht kennen, zwangsläufig Satanisten sind.

Leider ist es so, dass echte Satanisten sich äußerlich kaum bis gar nicht von Gothics unterscheiden, denn auch sie schätzen die Farbe Schwarz und haben ihre Anhänger aus Silber um den Hals. Das heißt aber trotzdem nicht, dass alles Gothics auch Satanisten sind. Uns alle in einen Topf zu werfen, wäre so, als würde jemand behaupten, alle Menschen moslemischer Herkunft sind Terroristen, alle Deutschen und Österreicher sind Nazis, und alle Priester sind Kinderschänder. Jedem wird einleuchten, dass das nicht stimmt, oder? Und warum sollten dann alle Menschen die sich schwarz kleiden plötzlich Satanisten sein???



Vorurteil Nummer 2: Gothics feiern schwarze Messen auf Friedhöfen, und sie schänden Gräber.

Das sind die gleichen Vorurteile, denen man als Hexe gegenüberstehen muss. Warum Gothics das tun? Die meisten Gothics lieben die Stille auf Friedhöfen. Sie können dort ihren Gedanken nachhängen. Sie mögen deshalb die Atmosphäre der Ruhe und Besinnung. Warum sollten Gothics deshalb einen solchen Ort zerstören?
Man sagt ihnen gerne nach, sie würden Gräber öffnen, um in den Särgen zu schlafen. Wer hat heutzutage einen Sarg zu Hause stehen, um darin zu schlafen? Zwar haben einige sehr wenige einen Sarg zu Hause stehen. Dieser ist neu, völlig ungebraucht. Und wenn jemand statt einem teuren Bett lieber in einem teuren Sarg schläft - ist dass nicht irgendwie seine Sache?

Vorurteil Nummer 3: Gothics verehren Satan.

Um es zu verkürzen ... Siehe Punkt 1. um genauer zu sein. Viele Gothics glauben nichts. Nicht an Gott und auch nicht an Satan. Einige wenige glauben an Gott. Und noch weniger von uns gehen einem anderen Glauben nach (z.b. Wicca) Satan spielt für Gothics in der Regel keine Rolle in ihrem Leben.



Vorurteil Nummer 4: Gothics sind suizidgefährdete Pessimisten.

Den Gothics wird ja regelrechte Todessehnsucht nachgesagt... und es wird behauptet, dass sie nie etwas Positives im Leben sehen. Aber das stimmt nicht. Sie akzeptieren nur das Leben, wie es ist. Und das Leben ist nun mal nicht immer eitel Wonne Sonnenschein. Der Tod fasziniert sie lediglich! Er spielt in vielen Gedichten, Liedern und Gedanken der Gothics eine zentrale Rolle. Aber es sind zwei Paar Stiefel, den Tod als Teil des Lebens zu sehen und von ihm fasziniert zu sein, oder unbedingt sterben zu wollen...



Vorurteil Nummer 5: Goths sind womöglich Teufelsanbeter und Satanisten!

Die so genannten normalen Menschen sehen nur das düstere Aussehen der in schwarz gekleideten Gothics, deren blassen Gesichter, die merkwürdigen bizarren Frisuren, die eigenartigen Schmuckstücke, und sortieren diese in die Schublade mit der Aufschrift „unheimlich und unerklärlich“. Von da aus ist es nicht mehr weit bis zur Schublade „Hölle und Teufel“.



Vorurteil Nummer 6: Alle Goths sind Heiden!

Eine leichte Vorliebe der Gothics lässt sich vielleicht in Richtung „neues Heidentum“ (Paganismus) ausmachen. Der Begriff Heide ist ein Schimpfwort gewesen, mit dem die Missionare, die Europa im frühen Mittelkalter christianisierten, die Anhänger der ursprünglichen europäischen Naturreligionen begleiteten. Später wurde der Begriff auf alle Nicht-Christen ausgeweitet. So wurden etwa während der Kreuzzüge auch die Moslems, deren Gott (Allah) eigentlich nicht allzu entfernt von Gott der eroberungssüchtigen Kreuzritter war, als Heiden beschimpft.

Trotzdem wäre es falsch, zu behaupten, alle Goths wären Heiden!

Sicherlich, viele Goths beschäftigen sich mit Okkultismus und übernatürlichen Dingen. Dazu kommen meistens noch ihre Interessen für das Mittelalter, sowie für Aliens und Ufos. Auch hier gilt: dies ist ein Phänomen, das in der gesamten Gesellschaft anzutreffen ist, und nicht nur innerhalb der Szene!